Von: Daniel, Danner-Schmidt, Grgic, Stenger, Wolf
19. September 2022
Petrus meinte es nicht so gut mit uns; bei Temperaturen um die zehn Grad und einem frischen Wind blieb so mancher lieber zuhause auf dem Sofa. Die Teilnehmenden und Gäste beim ersten Zweibrücker Parking Day waren jedoch bester Laune. Es wurden viele tolle Gespräche geführt, wertvolle Tipps zu Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgetauscht, und auch Bewegung und Entspannung kamen nicht zu kurz. Auf den Parkplätzen wurde getanzt, gespielt, gesungen, gegessen, getrunken, gesportelt. Kurzum: Der Parking Day stand für Lebensfreude, Klimaschutz und menschliches Miteinander statt trister gepflasterter Flächen.
An der Heilig-Kreuz-Kirche begrüßten „The Big Fairies“ die Besucher mit traditionellem Irish Folk. „Wir singen aus Spaß an der Freude, und die Leute, die hier waren, hatten auch ihren Spaß“, berichtete Connie Haller. Ein paar Meter weiter hatten Manuela Groh, Sarina Keller und Claudia Wagener mit alten Möbeln und viel Liebe ein gemütliches Erzähl-Café mit Geschichten und „Abbel-Gedöns“ wie Apfelkuchen und -saft aus heimischem Obst eingerichtet, das trotz der Kälte gerne angenommen wurde.
Auf dem Parkplatz am Schloss zeigten Bernd Schuhmacher und Sandra Herbruck vom Tai Chi-Verein Shen mit einer Gruppe Tai Chi-Übungen, und ein paar Mutige Besucher*innen machten mit. Das sei gar nicht so einfach. Bis man den Ablauf beherrsche, dauere das ein bis zwei Jahre, erklärte Schuhmacher. „Deshalb haben wir auch ein paar Qi Gong-Übungen gemacht, das ist für den Anfang einfacher“, ergänzte Herbruck.
Karin Ipser von der Inititative Er“Schließ“ mich neu, die sich für den Erhalt des Zweibrücker Freibads einsetzt, war zufrieden: „Wir haben heute mehr als 300 Unterschriften fürs Freibad gesammelt“, sagte sie. Was es bedeutet, wenn eine Parkfläche nicht mehr versickerungsfähig ist, zeigte ZW-vernetzt an einem Modell (weiterer Bericht folgt).
Vor der Aula des Helmholtzgymnasiums hatten Leute vom Cozwo Coworkingspace ihren Flammkuchenofen aufgebaut. „Unseren Stand haben wir ausschließlich aus Upcycling-Objekten aufgebaut, die wir im Cozwo gefertigt haben“, erzählte Nicolas Becker. In der Karlstraße hatte der ADFC Zweibrücken ein Straßencafé eingerichtet und nebenan bei den Zwei Augenoptikern gab’s feine Musik von Stefan Schöner und Freunden. „Wir hatten viele Reaktionen und Gespräche“, freute sich Marianne Burger.
Auch die erste Zweibrücker Kleidertauschbörse in der Gabelsbergerstraße war ein großer Erfolg. „Zahlreiche Tauschwillige gaben ihre ausgemusterten Schätze ab, und als das Tauschen beginnen konnte, freuten sich zwischen 30 und 40 Frauen sofort über die tollen nahezu klimaneutralen Second-Hand-Teile“, berichtete Ina Stenger von der Urban-Gardening-Initiative Grüne Brücke. Als Regen einsetzte und die Veranstaltung abgebrochen werden musste, waren etwa 60 Prozent der vorbeigebrachten Teile vergeben. Den Rest erhalten je zur Hälfte die Tafel und der Kinderschutzbund Zweibrücken. Das große Interesse sei Motivation, um die Veranstaltung zu wiederholen.
Der große Regen kam glücklicherweise erst gegen drei, als die meisten Teilnehmer*innen schon zusammengepackt hatten. Später fasste Susanne zusammen, was wohl die meisten empfanden: „Ich war wieder mal begeistert, wie gut die Zusammenarbeit im Team bei den ‚Vernetzten‘ funktioniert. Sehr gefreut habe ich mich über die große Resonanz von Teilnehmenden und die begeisterungsfähigen kleinen und großen Besucher*innen.“ Im Vorfeld habe sie noch kritische Stimmen gehört wie ‚jetzt werden die wenigen Parkplätze noch durch sowas Unsinniges blockiert‘, oder ‚viel zu wenig Werbung‘…. „Aber das war schnell vergessen bei den schönen Aktionen und Gesprächen.“
Alle Akteure:
Abbel-Gedöns, ADFC Zweibrücken, The Big Fairies, Cheerleader Red Falcons, Cozwo Coworkingspace, DRK Biotopia, Er“Schließ“ mich neu, Fahrrad-AG Canadaschule, Fitness-Studio Balance, die Grüne Brücke, Jugendzentrale Zweibrücken, Radeln ohne Alter, Tai Chi-Verein Shen, die Zwei Augenoptiker mit Musik von New Orleans Garden mit Stefan Schöner und Freunden, ZW-vernetzt.
Herzlichen Dank allen, die sich eingebracht haben! Es hat viel Spaß gemacht und wir freuen uns schon aufs nächste Mal. Vielen Dank auch an die Stadt und das Stadtmarketing für die gute Zusammenarbeit.
Warum gibt es überhaupt (nicht nur in Zweibrücken) einen Parking Day? Parkflächen sind überall, aus den Stadtbildern sind sie nicht mehr wegzudenken – und nehmen ganz schön viel Platz ein. Ein durchschnittlicher Parkplatz ist ca. zwölf m2 groß, viel Raum also für unsere Autos, die rund 90 Prozent des Tages nicht genutzt werden. Doch auch wenn die Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, schaden die Parkplätze dem Klima und den Menschen. Durch die Asphalt-Rechtecke wird Boden versiegelt, die Luft aufgeheizt und Flächen blockiert, die gerade in den Innenstädten fehlen. Beim Parking Day werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie eben dieser Platz anders genutzt werden kann.