Zero Waste
Spende dein altes Handy gleich für mehrere gute Zwecke

Von: Tanja Neumann

13. Mai 2021

Dreiklang "Hummel-NABU-Handy" (Foto: https://pixabay.com, NABU)

Was haben Hummeln und Handys gemeinsam? Der NABU interessiert sich für sie!

So passen Handys, der NABU und Hummeln zusammen:

  1. Der NABU sammelt in Kooperation mit dem Telekommunikationsunternehmen Telefónica alle Arten von Handys, Smartphones und Tablets, egal ob funktionstüchtig oder defekt, gerne auch mit Zubehör wie Netzteil, Ladekabel, Akku oder Headset.
  2. Die gesammelten Geräte gehen an das Recyclingunternehmen AfB, in dem behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenarbeiten. Dort werden sie aufbereitet und anschließend wieder verkauft. Wenn eine Aufbereitung nicht mehr möglich ist, gibt AfB sie an eine Metallhütte weiter. Diese entsorgt die Schadstoffe aus den Geräten fachgerecht und ökologisch einwandfrei und führt die wertvollen Rohstoffe aus denselben wieder der Produktion von neuen Produkten zu.
  3. Telefónica spendet die für die Handys, Smartphones und Tablets eingegangenen Erlöse an den NABU.
  4. Das Geld aus der Sammlung fließt zum Schutz von Hummeln, Bienen und anderen Insekten in den NABU-Insektenschutzfond.

 

Diese „Handys für Hummel, Biene und Co.“ genannte Aktion ist gleich aus mehreren Gründen eine tolle Sache:

  • Die Aufbereitung und Wiederverwendung von funktionsfähigen alten Handys spart Rohstoffe und Energie und schont damit die Umwelt. Eine Verlängerung der Nutzungsdauer spart durchschnittlich pro Gerät 58 Kilogramm CO2 und 14 Kilogramm Rohstoffe.
  • Die aus den defekten Geräten gewonnenen und in die Produktion von neuen Produkten einfließenden Rohstoffe wie Silber, Gold, Kobalt, Palladium und Kupfer müssten sonst in der Natur abgebaut werden. Etwa 80 % der Bestandteile eines Handys können so wiederverwendet werden. Landen die Geräte im Restmüll (was im Übrigen gesetzlich verboten ist), geht diese wertvolle Ressource verloren. Dies ist dramatisch, da insbesondere die Förderung der Edelmetalle in Afrika Menschen, darunter auch Kinderarbeiter, zumindest die Gesundheit und nicht selten sogar bei Grubenunglücken das Leben kostet. Bei der Gewinnung von Edelmetallen werden zudem giftige Chemikalien freigesetzt, die die Umwelt nachhaltig schädigen.
  • Mit dem Geld aus dem NABU-Insektenschutzfond werden Ackerflächen und Wiesen aufgekauft, um Lebensraum für Insekten zu sichern. Ackerrandstreifen werden zu Blühstreifen umgewandelt, bunt blühende Wiesen und Weiden angelegt, neue Hecken gepflanzt, Insektenhotels aufgestellt und Insektenschutzprojekte unterstützt. Außerdem werden Insektenmonitoring-Projekte durchgeführt und die breite Öffentlichkeit über die wichtige Funktion von Insekten und Möglichkeiten zum Insektenschutz informiert. Diese Maßnahmen sind überaus wichtig, da jede dritte Insektenart laut bundesweiter Roter Liste gefährdet bis ausgestorben ist. Das Insektensterben verschlimmert sich durch den Verlust von geeigneten Lebensräumen und dem damit verbundenen Mangel an Nahrung und Nistmöglichkeiten, für Insekten tödliche Pestizideinsätze, eine zu geringe Vernetzung der Lebensräume und Lichtverschmutzung von Jahr zu Jahr. Dem tritt der NABU durch seine Aktionen entgegen.

 

Und so kann jede/r mitmachen:

  • Schubladen durchwühlen und eines der geschätzt 105 Millionen in deutschen Haushalten auf ihre Wiederbelebung bzw. -verwendung wartenden Handys/Smartphones oder Tablets (eventuell inklusive Zubehör) finden,
  • internen Speicher löschen (empfohlen, aber nicht zwingend notwendig, da die eingesammelten Altgeräte vor Weiterverwertung einer professionellen und zertifizierten Datenlöschung unterzogen werden),
  • SIM- und Speicherkarten entfernen,
  • aus Sicherheitsgründen den Akku im Gerät lassen, nicht separat beilegen (kann sich entzünden; falls die Batteriehalterung kaputt ist, mit Klebeband sichern - besser noch das Gerät in ein wasserdichtes Plastiksäckchen stecken),
  • Gerät in eine der folgenden Zweibrücker Sammelboxen des NABU werfen:
    • BKK VBU, Schillerstraße 19,
    • Capito-Store (Copy-Shop), Hauptstraße 100,
    • O2-Geschäft, Hauptstraße 32,
    • Naturkostladen, Rosengartenstr. 8,
    • Stadtmission Zweibrücken, Wallstr. 25,
    • Helmholtz-Gymnasium, Bleicherstr. 3 (ab 7.6.21)
  • und sich selbst dafür auf die Schulter klopfen, mit wenig Aufwand viel Gutes für Mensch, Tier und Natur getan zu haben.

 

Quellen und weitere Infos:

Artikel von Cordula von Waldow im Pfälzischen Merkur (11.05.21)

NABU-Seite

NABU-Grafik

Spiegel-Artikel zu Kobalt-Minen

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