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Und was macht deine Bank mit dem Geld?

Von: Marlen Friedo

28. Februar 2021

Künstler: Thomas Plaßmann - Standort: Orthopädie Kraus (Foto: Cordula von Waldow)

Ab und zu sollte man vergleichen, das habe ich von meinem Bruder gelernt. Dabei ist es völlig egal, ob es um den Anbieter von Telefon, Internet, Strom oder eben um die Bank geht.

Den Stromanbieter wechsle ich persönlich alle 4 oder 5 Jahre. Das belebt die Konkurrenz und bietet auch neuen oder kleineren Anbietern Möglichkeiten.

Aber die Bank? Es ist doch so einfach und angenehm, bei der Bank zu bleiben, bei der die Eltern einem bereits das erste Sparkonto eröffnet haben und man mit spätestens 20 Jahren mit Namen begrüßt wird... Tatsächlich lohnt es sich gerade da, mal genauer hinzuschauen. Was stellen die Banken mit dem Geld eigentlich an?

Erst letztes Jahr ging mal wieder durch die Presse, wie viele Kreditinstitutionen an Geldwäsche oder Markmanipulation beteiligt sind. So manche Großbank will vor allem glänzen und braucht dazu dann auch prunkvolle Filialen... Viel schlimmer sind aber die täglichen Geschäfte so mancher Banken. Es wird investiert trotz Menschenrechtsverletzungen, Klimaschädigung oder Waffenproduktion.

Wenn man sich für einen Wechsel entscheidet, kann das Geld die Welt verändern.

Doch jetzt ist Vorsicht und Kontrolle wichtig! Denn Wörter wie "fair" oder "nachhaltig" sind nicht geschützt und viele Angebote klingen besser, als sie sind. Jeder Anbieter kann darunter etwas anderes verstehen und dann auf einer Welle positiver Werbung surfen.

In Deutschland gibt es nur eine Handvoll Banken, die sich primär Nachhaltigkeitsstandards verschrieben haben. Aber was genau machen diese ethischen bzw. nachhaltigen Banken denn anders?

Sie arbeiten transparent, unterstützen keine Waffengeschäfte oder Menschenrechtsverletzungen. Diese Banken investieren nicht in Geschäfte mit Gentechnik, Tierversuchen oder dort, wo möglicherweise Kinderarbeit im Spiel ist. Nachhaltige, grüne Banken investieren ihr Geld in nachhaltige Unternehmen und in nachhaltige und/oder soziale Projekte.

Die Kontoführung ist bei diesen Banken in der Regel nicht kostenlos, aber dafür investiert man dort z. B. auch nicht in Atomkraft.

Nachfolgend eine Aufzählung der Institute, die sich gemäß dem Ergebnis verschiedener Tests als besonders nachhaltig hervorgetan haben:

Die GLS Bank ist eine Genossenschaftsbank und nach eigenen Angaben die größte nachhaltige Bank in Deutschland.

Die Triodos Bank ist eine europäische Nachhaltigkeitsbank und in 5 Ländern aktiv.

Die UmweltBank ist eine rein ökologische Bank und finanziert somit auch nur umweltfreundliche Projekte.

Die EthikBank versteht sich als ethisch-ökologische Direktbank und finanziert ausschließlich ökologisch und sozial sinnvolle Maßnahmen.

Nicht vergessen werden dürfen kirchliche Banken, die sich inzwischen auch stark in Richtung nachhaltige Geldanlage bewegen, allerdings kann der Kundenkreis eingeschränkt sein. Dazu gehören die Pax-Bank und die KD-Bank.

Da die Kosten und der Service unterschiedlich sind, muss jeder individuell sehen, was für ihn am besten passt. Sollte man sich für den Kontowechsel entscheiden, helfen diese Banken auch gern dabei und schnell ist wieder ein Schritt in Richtung zu mehr Nachhaltigkeit und Verantwortung getan.

Bevor man die Bank wechselt, kann es auch sinnvoll sein, in einem ersten Schritt erst einmal die aktuelle Bank nach ihrem Engagement in Sachen Nachhaltigkeit zu fragen. Viele Banken sind, was dieses Thema angeht, inzwischen auch schon etwas mehr sensibilisiert. Und wenn viele Kunden danach fragen, führt das vielleicht auch mehr und mehr dazu, dass solche Banken vermehrt in nachhaltige Firmen und Projekte investieren.

 

Quellen: Verbraucherzentrale, Geld-Bewegt.de, Utopia.de, FairFinanceGuide

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