Die Sonne brennt vom wolkenlosen Himmel auf den neu gestalteten Platz vor dem Helmholtz-Gymnasium, die Temperatur liegt schon am Morgen über der 25-Grad-Marke. Schnell wird klar: Hier ist ein Cool-Spot dringend nötig. Die Rettung kommt in Form eines mobilen vertikalen Gartens. In Zusammenarbeit mit DRK Biotopia und finanziert von der Stiftung L(i)ebenswert der PSD-Bank ist es ZW-Vernetzt gelungen, eine kleine grüne Oase für den Platz zu beschaffen.

Beim Einweihungsfest des mobilen Gartens waren sich die Besucherinnen und Besucher einig: Das Beet mit Bank sieht toll aus und es wertet die kahle, gepflasterte Fläche enorm auf. Die Rückwand der Bank ist mit mehrjährigen winterharten Stauden bepflanzt. Das mobile Beet versorgt sich selbst, denn ein in die Bank integrierter Wassertank sammelt Regenwasser ein, das durch eine solarzellenbetriebene Pumpe an die Pflanzen gelangt. Ein spezielles torffreies Substrat hält das Grün lange feucht. Als Zugabe beherbergt das Innenstadt-Grün ein Insektenhotel.

Bis zu den Herbstferien wird der mobile Garten auf dem Gelände des Helmholtz-Gymnasiums stehen, dann eventuell noch an einem anderen Ort. „Danach wird er ins Winterquartier gebracht“, informiert Kerstin Pick, eine der Initiatorinnen des Projektes. Für das kommende Jahr können sich soziale Institutionen wie Altenheime oder Begegnungsstätten um den Garten bewerben. Angst vor Vandalismus hat Kerstin Pick nicht unbedingt – der mobile Garten steht im Bereich einer schuleigenen Überwachungskamera.

Schulleiterin Kerstin Kiehm betont bei der Einweihungsfeier die Bedeutung des Projektes für das Ziel der Schule, die nachhaltige Entwicklung und den Klimaschutz zu fördern. Auch die erste Beigeordnete Christina Rauch dankt den Initiatorinnen Karin Grgic und Kerstin Pick von ZW-vernetzt sowie Marlen Friedo von DRK Biotopia für die Realisierung des Projektes. „Es ist eines der Highlights in unserer Stadt“, ist sie sich sicher, „denn ein zentrales Thema unserer Zeit ist der Naturschutz“. Über diese Aussage wundert sich eine Besucherin der Veranstaltung dann doch: „Erst versiegelt die Stadt Flächen und überlässt es dann den Ehrenamtlichen, sich Gedanken um den Naturschutz zu machen.“