Es ist schon über ein Jahr her, dass Alex und ich diesen Satz äußerten – unsere Antwort auf die Frage, was wir uns anlässlich unserer Hochzeit wünschten. Immer wieder wurde von unserer Familie und unseren Freunden nachgefragt, ob wir nicht doch etwas für den Haushalt oder einfach so für uns bräuchten. Aber wir waren uns einig, dass wir unbedingt Bäume als Geschenk haben wollten, da wir alles haben, was wir brauchen und es uns wichtig ist, den Weg in eine bessere Zukunft zu ebnen.
Also fingen meine Eltern an, uns Bäume als Hochzeitsgeschenk zu organisieren. Bis zum Hochzeitstag selbst – dem 07.08.2020 – wussten wir nicht genau, was uns erwarten würde. In der Rede meines Vaters nach der standesamtlichen Trauung, wurden uns die Einzelheiten der Planung dargelegt: In vielen E-Mails, Telefonaten und geheimen Absprachen organisierten meine Eltern uns die Möglichkeit, einen großen Baum für den neugebauten Kindergarten in der Gabelsberger Straße zu spenden und eine Streuobstwiese auf einem Wiesenstück hinter ihrem Haus zu pflanzen. Wir waren sehr erstaunt und hoch erfreut darüber, wie viel Planungsaufwand unsere Eltern und viele weitere Freiwillige betrieben hatten, um unseren Wunsch nach Bäumen zu erfüllen. Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle!
Im November war es dann endlich so weit: Wir pflanzten 16 Hochzeitsbäume auf ein Wiesenstück. (Bedingt durch die Pandemie konnte leider keine großangelegte Pflanzaktion mit sämtlichen Gästen stattfinden.) Im Vorfeld hatten wir uns genau darüber informiert, wie ein Baum gepflanzt werden muss (Siehe hierzu auch den Artikel „Wir pflanzen einen Baum“ von Nadine Steinmann-Kipper.) und Wühlmausschutz, Pferdeäpfel, Stützen und für den Sommer schon Baumsäcke organisiert, bevor wir 16 Löcher bei einer Temperatur um die 0° Celsius aushoben, während die Bäume noch gut zugedeckt darauf warteten, eingepflanzt zu werden. Am Ende eines arbeitsreichen Tages standen da nun drei Kirschbäume, zwei Birnbäume, vier Apfelbäume, zwei Zwetschgen, zwei Mirabellenbäume und jeweils ein Quittenbaum, eine Kaki und ein Maulbeerbaum. Natürlich hatten wir uns vorher informiert, welche Bäume mit dem immer wärmer werdenden Klima zurechtkommen würden.
Zwar dauert es jetzt noch einige Jahre, bis wir von unseren Hochzeitsbäumen ernten können, aber dass sie überhaupt schon dort stehen, freut uns sehr. Und wer weiß, vielleicht kommen in den nächsten Jahren noch Bienenvölker dazu, die unsere Streuobstwiese gut ergänzen würden.